Forschung


Waldgartensysteme sind komplexe, miteinander verwobene Systeme. Entsprechend verwoben und komplex sind die Fragestellungen, die Waldgärten an uns richten. Um sie zu verstehen, dürfen wir fachübergreifend, also inter- und transdisziplinär arbeiten – und vor allem auch intuitiv denkend neue Kombinationen und jahrmillionenalte Gegebenheiten miteinbeziehen.

Die Natur ist ein Konstrukt, das Alexander von Humboldt nutzte um die unüberschaubare Vielfalt an Verbindungen, Wirkungen und Gegebenheiten zu beschreiben, die die uns umgebende unbelebte und belebte Welt prägen.
Der natürliche Zusammenhang zwischen den Bestandteilen unserer Welt ist vielfach verloren gegangen; hilfsweise versucht der Mensch, Zusammenhänge selbst wieder herzustellen, zu reparieren – und hat sie oft doch noch nicht einmal wirklich verstanden. Trotzdem eingegriffen zu haben, oft ohne Rücksicht auf Verluste und unter äußerst kurzfristigen Interessen, hat unsere Erde in einen Zustand geführt, der unseren Lebensraum für uns als Menschheit zunehmend unbewohnbar werden läßt.

Jahrhundertealtes Wissen trägt nicht mehr weit, die in den letzten Jahrzehnten praktizierten Methoden haben unvorhersehbare Auswirkungen gezeitigt – die auch, als sie vorhersehbar waren, nicht beachtet wurden.
Ähnlich übergreifend wie Leonardo da Vinci müssen wir Lösungen ersinnen, die uns mit bekannten Naturgesetzen über den Horizont der aktuellen Gepflogenheiten hinausheben. Es ist möglich, neue Wege zu gehen – und es lohnt sich: wir können Möglichkeiten schaffen, wie unsere Kinder und Enkel eine lebenswerte Umwelt erleben können, die sie gesund ernährt und im Einklang mit natürlichen Kreisläufen auf moderne Art leben läßt.